Einander nehmen, wie man ist, das ist wohl die Basis einer glücklichen Beziehung.

Wenn ich mich manchmal in einem Instagramloch verliere & zahlreiche Profile von Influenzern durchsehe, kriege ich hier & da echt die Krise. Als ob die immer nur glücklich wären & als ob das erstrebenswert ist. Den Irrglauben hatte ich auch ewig & dass nicht nonstop anhaltende Hoch hat mich frustriert. Dabei würde irgendwann alles austrocknen, würde die Sonne permanent scheinen. Der Regen hilft uns beim Wachsen. Manchmal reinigt ein Gewitter die Luft. Und ich persönlich kann mir kaum vorstellen, dass es Paare gibt, die nie streiten. Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch & mein Mann ebenso. Aber eben auch wenn‘s knallt. Und ja, ich liebe ihn, wie er ist & möchte ihn nicht erziehen. Aaaaber, manchmal macht er mich wahnsinnig & ich dann ihn. Und wenn ich Paare um mich rum habe, die sich auch mal anpampen, über den Haushalt streiten & darüber, wer morgens mit den Kindern aufsteht & trotzdem liebevoll miteinander sind & einfach zusammengehören, dann sind das für mich die wahren Vorbilder! Familien, die im Umgang miteinander ungekünstelt sind. Schwangere, die keinen Heel aus ihrem langen Kinderwunsch machen & trotzdem drei Kreuze machen, wenn der dicke Bauch endlich wieder weg ist. Muttis, die sich ständig kümmern, machen & tun, und schnell nen Fertigsalat von der Tanke mit Petersilie verfeinern, um ihn auf‘m Schulbasar als ihren eigenen zu verkaufen. Väter, die selbstverständlich Verantwortung übernehmen, das Kind in die Kita bringen & zu Hause Nudeln kochen & trotzdem froh sind, wenn sie zweimal in der Woche beim Fußball nur an sich denken müssen. Ich bin für mehr Realität auf Instagram, für mehr Realität überall.

Nehmen wir z.B. diese Fotos; ich LIEBE sie. Nicht nur, weil Marcel seit dem Kindergarten mein Freund ist! Bei diesem Shooting ging es in erster Linie um schöne Erinnerungen. An die schöne Murmel & die Zeit zu dritt. Schade nur, dass die kleine Maus eher weniger Bock auf Fotos hatte. Meine Assistentin war da leider auch nicht so hilfreich wie erwartet. Was letztendlich geholfen hat, war ein guter alter Trick, auf den ich dank jahrelanger Erfahrung als Mutter kam & auf den ich eigentlich nicht stolz bin. Wobei‘s funktioniert hat... „Sophie, jetzt fotografiere ich aber nur Mama & Papa...“ Zack, wollen die Kinder nichts anderes mehr. Und all dieses Zicken, Bitten, Erpressen & Tricksen, das ist die fucking Realität. Kinder wollen nicht still irgendwo sitzen & stundenlang in die Kamera lächeln. Und wenn sie‘s tun, dann grinsen sie affektiert. Natürliche Momentaufnahmen zu kreieren, das ist die Kunst. Und ich finde, das ist uns allen hier mehr als geglückt!